BLS quick: Damit die ganze Bevölkerung das Reanimieren lernen kann

Arbeitssicherheit 05.02.2022
Beitragsbild zum Gastbeitrag von Stefan Kühnis

Je mehr Menschen Grundkenntnisse in der Ersten Hilfe und in der Reanimation haben, desto eher erhalten Betroffene im Notfall eine angemessene Erste Hilfe. Das neue Kursformat BLS quick will deshalb all jene Menschen mit Basis-Wissen erreichen, die sich nicht zu einem ausführlichen BLS-AED-Kurs anmelden möchten.

Um Patienten nach einem Unfall oder in einem medizinischen Notfall bestmöglich versorgen und behandeln zu können, braucht es ab den ersten Sekunden eine ganze Kette von Hilfeleistungen und Hilfeleistenden. Die medizinischen Fachkräfte des Rettungsdienstes sind durchschnittlich erst nach 15 Minuten vor Ort. Bis dahin besteht die Rettungskette ausschliesslich aus Ersthelfern. Und bei einem Kreislaufstillstand bleiben dem Patienten nur wenige Minuten, die über Leben und Tod entscheiden. Kommt der Rettungsdienst nach 15 Minuten, kann dieser oft nur noch den Tod feststellen. Pro Minute, in welcher beim Kreislaufstillstand nicht gehandelt wird, sinkt die Überlebenschance des Patienten um zehn Prozent.

Für die Ersthelfer sind solche Situationen natürlich belastend und herausfordernd. Viele haben Hemmungen zu helfen oder ihnen fehlt schlicht und einfach das Wissen, was zu tun ist. Dieses Wissen können nur Schulungen vermitteln. Je früher und je regelmässiger diese Schulungen erfolgen, desto einfacher kann das Wissen im Notfall abgerufen werden.

Fokus auf die Reanimations-Ausbildung der breiten Bevölkerung

Im Kanton Tessin ist die Überlebensrate bei einem Kreislaufstillstand rund zehn Mal höher als in anderen Kantonen. Das hat verschiedene Gründe. Zum Beispiel: ein flächendeckendes Netz an öffentlich zugänglichen Defibrillatoren und ein Netzwerk von vielen ausgebildeten First Respondern, die alarmiert werden und Erste Hilfe leisten können. Für viele Experten ist deshalb ganz klar: Erste Hilfe und die Reanimation müssen in der breiten Bevölkerung geschult werden – am besten bereits ab Kindesalter, im Kindergarten, in der Primarschule, in der Sekundarschule und dann wieder rund um die Führerausweis-Prüfung. In Dänemark, wo diese Themen in der Grundschule gelehrt werden, hat man die Überlebensrate bei Kreislaufstillständen verdreifacht.

Im Grunde müsste jede Schweizerin und jeder Schweizer wissen, was im Notfall zu tun ist. Diesem Aspekt tragen auch die Anfang 2021 erschienenen neuen Reanimations-Guidelines Rechnung.So gibt es neben den klassischen BLS-AED-SRC-Kompakt- und BLS-AED-SRC-Komplett-Kursen ein neues Format namens ‘BLS-AED-Quick’. Es soll die breite Bevölkerung ansprechen und mit einfachen Methoden in kürzester Zeit schulen.

Ein BLS-AED-Quick fokussiert hauptsächlich auf die grösstmögliche Verbreitung von Notrufnummer, Thoraxkompression und Defibrillation. Er kann einerseits in der Schule durchgeführt werden. Andererseits eignet sich ein solch kompakter Kurs aber für die ganze Bevölkerung, in jedem Alter und in jeder Umgebung. Er kann im Unternehmen für alle Mitarbeiter angeboten werden, im Rahmen eines Trainingslagers im Sportclub, an einem Gemeinschaftsevent in der Wohnsiedlung und an jedem anderen erdenklichen Ort. Zum Beispiel während der ArbeitsSicherheit Schweiz, am XY. Juni 2022, um XY Uhr.

Autorenportrait zu Stefan Kühnis

Stefan Kühnis

Präsident

Tags: ArbeitsschutzthemenErste-HilfeReanimation

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